In Letařovice (Letarschowitz) wartet eine kleine Dorfkirche mit einer einzigartigen Kassettendecke, auf deren Holztafeln Leben und Legende des Hl. Jakobus d. Ä. abgebildet sind. Mit diesem heimatkundlichen Schatz kann sie zu Recht als die schönste Jakobskirche auf dem Zittauer Jakobsweg betitelt werden.

Ihren wahren Schatz verbirgt die kleine Jakobskirche am Berghang des Mohelka-Tals in ihrem Inneren: eine mit 98 Feldern gegliederte Kassettendecke, die in 60 farbigen Bildern über die Legende des Hl. Jakobus des Älteren erzählt. Die Motive haben eine zeitliche Abfolge, und deshalb kann man sie auch wie eine Geschichte lesen. Es beginnt mit dem rechten Bild beim Altar, auf dem Zebedäus seinen Sohn Jakobus das Lesen lehrt, und endet mit den zwei Wunderhühnern unter der Empore. Freilich, es gibt bequemere Formen, sich mit dem Hl. Jakobus zu beschäftigen. Schon bald schmerzt das Genick, wenn wir zum Anschauen der Holzdecke den Kopf heben müssen. Und auch die Abfolge verlässt gewohnte Muster, denn die Bilder müssen von rechts nach links gelesen werden. Aber es lohnt sich! Kein Buch, kein Fotoband kann eindrucksvoller aufzeigen, was der Hl. Jakobus den Menschen in diesem Landstrich bedeutet. Wer sich darauf einlässt, wird beim Betrachten die geheimnisvolle, meist verborgene Sehnsucht spüren; er wird aufbrechen und mit Gott in Berührung kommen wollen.