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Die Renaissance des Pilgerns zum Grab des Apostels Jakobus
Schon seit den Anfängen der Christenheit haben die Grabstellen Jesu Christi und seiner Apostel auf die Gläubigen eine sehr große Anziehungskraft ausgeübt. Christen glauben, dass Gott an diesen Orten besonders gegenwärtig ist. Deshalb pilgern sie von alters her nach Jerusalem zur Stätte von Passion/Auferstehung Christi und nach Rom zu den Gräbern der Apostel Petrus u. Paulus.
Im Jahr 813 entdeckte dann ein Eremit in Spanien durch ein ster-nenbeleuchtetes Feld (Campus stella) auch das Grab des Apostels Jakob dem Älteren (auf Spanisch: Santiago el Mayor). An dieser Stelle errichtete man kurze Zeit später eine Stadt und gab ihr den schönen Namen Santiago de Compostela. Im 11. und 12. Jh. blühte dieser Ort zu einem der drei beliebtesten Pilgerziele der abendländischen Christenheit auf. Im Laufe der Zeit entstanden unzählige Wegstrecken durch ganz Europa und mit ihnen viele Einrichtungen, um die Pilger zu betreuen. Davon zeugen noch heute alte Hospitäler, Hospize, Kirchen und Kapellen. Lange Zeit vergessen, erlebt das Pilgern in unserer Zeit eine Renaissance. Vielerorts entstehen die traditionellen Pilgerpfade wieder neu. Inzwischen durchziehen sie wieder wie ein Flussdelta ganz Europa und führen so die Pilger bis zu dessen Mündung, dem Jakobus-grab im spanischen Santiago de Compostela. Foto: Apostelgrab in Santiago de Compostella |