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Der Jakobsweg Gnesen – Görlitz – Prag
Auch wenn es kaum historische Unterlagen gibt, so ist es doch sehr wahrscheinlich, dass sich im Mittelalter auch Gläubige aus der Oberlausitz und Schlesien auf den Weg nach Spanien gemacht haben. Viele Möglichkeiten hatten sie damals nicht; es gab nur wenige begehbare Pfade über den Gebirgskamm und durch die sumpfigen Gebiete des Vorlands. Auch für den Zittauer Weg gab es lange Zeit nur Vermutungen, er könnte früher auch von Jakobspilgern genutzt worden sein. Seit 2005 erfolgten dann gezielte Recherchen. Wichtige Indizien lieferten vor allem die alten Jakobs- und Hospitalkirchen. Dabei entwickelten sich zunächst zwei Initiativen nebenher: eine in Polen unter der Regie von Emil Mendyk, der sich ehrenamtlich bei der Stiftung des Franziskanischen Dorfes in Lubomierz engagiert – die andere in Deutschland auf Anregung von Michael Dittrich, Dekan der Katholischen Kirche in Zittau. Anfang 2006 erfuhren beide voneinander. Sie entwickelten die Idee, die alte Jakobspilger-strecke von Gnesen nach Prag gemeinsam wiederzubeleben.
Schon die erste Auftaktveranstaltung, die wenige Monate später folgte, zeigte, wie groß das Interesse in allen drei beteiligten Länder an diesem Jakobsweg-Projekt ist. Inzwischen hat sich sogar ein Verein gegründet: die Internationale Vereinigung für den Jakobsweg Gnesen – Görlitz Prag. Dieser Verein kümmert sich nun um die Ausweisung und Betreuung des Wegs. Er will dabei vor allem helfen, den christlichen Sinn des Pilgerns wiederzuentdecken. |