Zittauer Jakobsweg
Südl. Teil des Jakobswegs Gnesen-Görlitz-Praha
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Hirschfelde - hist. Pilgerspuren

Seit dem 12. Jh. widmete sich der älteste noch existierende Rit-terorden, die Johanniter, auch dem Schutz der Pilger. Entlang von Pilgerwegen entstanden so genannte Ordenshäuser (Kommenden), die vor allem mit der Erledigung übertragener Kirchenämter und der Eintreibung des Zehnten verbunden waren. Spuren solcher ehemaligen Johanniterkommenden sind deshalb auch in der Regel ein gutes Indiz für alte Pilgerwege. Alte Aufzeichnungen verweisen auf zwei Kommenden in der Oberlausitz: Zittau seit 1291 und Hirschfelde seit 1365. Da Zittau im Mittelalter territorial zu Böhmen gehörte, wurde die Zittauer Kommende vermutlich vom Großpriorat Böhmen aus gegründet. Über die Gründung selbst weiß man nicht viel. Erstmals ist 1289 von einem Ablass des Bischofs Paul von Krakau für die Zittauer Johanniskirche zu lesen. 1291 tritt ein Johanniter als Ortspfarrer auf. Die Zittauer Kommende befand sich in der Nähe der heutigen Frauenkirche und wurde „Kreuzhof“ genannt. Neben der Verwaltung der Güter und Eintreibung von Einnahmen oblag den Ordensbrüdern auch die seelsorgerische Betreuung des gesamten Stadtgebiets (außer der Franziskanerkirche). Auch in Hirschfelde war der von Zittau delegierte Verwalter (Komtur) zugleich Ortspfarrer. Mit dem Einzug der Reformation 1521 wurden auch die Kommenden bekämpft. Zusätzliche Geldschwierigkeiten zwangen den geistlichen Ritterorden 1570 zum Verkauf der Pfarr- und Komturhöfe in Zittau und Hirschfelde, zu denen auch zahlreiche Ländereien gehörten.
Foto: Straßenschild
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